Nachdem ich samstags mein Arbeitsverhältnis beendet habe, war ich erstmal richtig erleichtert. Endlich müsste ich mir nichts mehr gefallen lassen. Ich müsste mir nicht mehr täglich anhören, gekündigt zu werden. Gesagt bekommen, wie schlecht ich nicht sei. Genötigt werden und mehr. Ich hatte das Gefühl, endlich frei zu sein. All die Zeit – und das nicht gerade wenig davon – mit einem schlechten Gefühl zu arbeiten, wenn bestimmte Personen anwesend waren; Das war es nicht wert. Wir haben nicht unendlich Zeit im Leben, sollten diese so verbringen, dass sie uns glücklich, aber auf keinen Fall kaputt macht. Es war also besser so. Für mich.
Aber mittlerweile frage ich mich: Bin ich wirklich frei? “Frei sein”? Ich bin zwar frei von diesem Betrieb, doch kommen jetzt neue Einschränkungen auf mich zu. Neue Probleme und Ärgernisse, die ich in Kauf nehme, denn so schlimm sie auch sein mögen: Sie sind immer noch besser als meine Zeit in diesem Betrieb. Selbstverständlich blicke ich auch auf die Zeit mit meinen Kollegen zurück. Es gab natürlich auch einige schöne Momente, aber hätten diese Momente all die negativen Ereignisse und Erfahrungen wirklich relativieren können? Nein, leider nicht.
Never wish them pain. That’s not who you are. If they caused you pain, they must have pain inside. Wish them healing. That’s what they need.
– Najwa Zebian
Da ich meine Kollegen nicht im Stich lassen möchte (ich hätte sie nicht erst einmal weinen gesehen) und ich der Meinung bin, dass das Verhalten bestimmter Personen nicht toleriert werden darf, werde ich mich dafür einsetzen. Ich hege keinen Hass gegen diese Personen. Ich möchte etwas verändern. Nachhaltig, auch wenn es mich nicht mehr betrifft. Mir kann nichts mehr passieren. Meinen Job bin ich ja schon los. Die “Abhängigkeit”, die mir vorgegaukelt wurde, gibt es nicht mehr. Aber diese Veränderung wird ziemlich anstrengend werden. Doch wird sie es wert sein, wenn ich zumindest einem Menschen damit helfen kann.
Dieses Lied widme ich all den Personen, die Grund dafür waren, das zu beenden:
